Konfliktmanagement

Stelle dir folgende Situation vor:
Dir setzt sehr zu, dass es auf der Freizeit einen Jugendlichen gibt, der es immer wieder darauf anlegt, dich zu provozieren. Wenn du etwas ansagst (selbst in formvollendeter Weise) kommt von ihm ein abfälliger Spruch. Er versucht dich (häufig auch vor anderen) unverhältnismäßig oft und heftig zu kritisieren und beginnt schon mit respektlosen Gesten und Wortbeiträgen, die man langsam auch als Beleidigung auslegen könnte. Du merkst, dass dich sein Verhalten wirklich auf die Palme bringt und deine Souveränität erschüttert.
Wie geht man mit einer solchen Situation am besten um? Hier einige Tipps zum erfolgreichen Konfliktmanagement:

Reaktionen:

  • Günstig wäre, solch ein Verhalten dadurch im Keim zu ersticken, dass es zu Beginn als Versuch eingestuft wird, Grenzen auszutesten (was auch meist der Fall ist).
    Falsch ist, es völlig zu ignorieren, jedoch darf man mit einem breiten Spektrum vom Grinsen, über einen coolen Spruch bis zur unmissverständlichen Ermahnung alles an Zwischentönen ausloten.
    Wichtig ist nur, dass man reagiert. Es ist zu empfehlen, solche Reaktionen in sich steigernder Weise erfolgen zu lassen, um nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
  • Wenn sich das respektlose Verhalten verfestigt, sollte neben den oben genannten Reaktionen ein Gespräch zwischen dem betreffenden Jugendlichen, dir und ggf. einem weiteren Mitarbeiter erfolgen. (Letzteres hat den Vorteil,
    a) man kann damit suggerieren, dass jenes respektlose Verhalten im Mitarbeiterteam thematisiert worden zu sein scheint,
    b) dass jener zusätzliche Mitarbeiter aufgrund seiner Nicht-Betroffenheit das Gespräch ggf. objektiver (mit-)führen kann und dass
    c) bei getroffenen Absprachen und Versprechen ein weiterer Zeuge zugegen gewesen ist).
    In diesem Gespräch sollte unmissverständlich geklärt werden, dass die Respektlosigkeiten nicht hingenommen werden, dass sie (zum Teil) grenzüberschreitend sind und den Freizeitfrieden stören. Sollte nach dieser Ermahnung keine Besserung eintreten, muss der betreffende Jugendliche mit Konsequenzen rechnen (im schlimmsten Fall mit dem vorzeitigen Abbruch der Freizeit für ihn).
  • Wichtig ist, seine Reaktion in der jeweiligen Situation flexibel und in angemessener Form erfolgen zu lassen. Einer (vermeintlichen konstruktiven) Kritik muss mit mehr Offenheit entgegengetreten werden als einer Beleidigung.
    Wird Kritik geäußert, sollte die Reaktion darauf sein, dass man selbstverständlich diese Kritik prüfen werde.
    Bei einer Beleidigung ist ein Grinsen häufig zu gering, dort muss mit entsprechender Klar- und Ernsthaftigkeit gegen gehalten werden.
  • Leichter gesagt als getan: Nach Möglichkeit nicht emotional reagieren!
    Eine aufbrausende emotionale Reaktion ist oftmals genau das, was Kinder und Jugendliche mit ihren Provokationen bezwecken.
    Je ruhiger, abgeklärter und dich deiner Reaktion bewusster du reagierst, desto schlechter eignest du dich als Opfer für Provokationen.
    Davon ausgenommen ist, wenn du aus erzieherischen Gründen dem Provokateur klarmachen möchtest, dass dich seine Beschimpfung, Beleidigung oder die Art, wie er dumme Sprüche über dich in Gegenwart anderer macht, kränkt. Es ist sehr wohl wertvoll, das auch klarzumachen. Wichtig ist, dass nicht das Rumpelstilzchen polternd und schimpfend anspringt, sondern sich der Mensch hinter der Fassade des Mitarbeiters zeigt; hierzu bedarf es trotz allem einem Zur-Ruhe-Kommen, einer Souveränität, der jegliche Gefahr der Lächerlichkeit genommen ist.
  • Je früher, für alle unmissverständlich erkannt werden kann, dass sich kein Mitarbeiter, auch du nicht, auf platte Provokationen einlässt, desto eher wird dieses Schlachtfeld verlassen; und nicht selten wächst auch der Respekt vor dir mit der Eindeutigkeit und der Unmittelbarkeit deiner Reaktion.

Du wirst es auf jeder Jugendfreizeit erleben: jemand versucht, dich zu provozieren. Ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Der Schlüssel liegt im richtigen Konfliktmanagement. Erkenne zunächst, was hinter der Provokation steckt. Reagiere, aber dosiert und mit Stil. Eskaliert die Situation, führe ein klärendes Gespräch. Dabei sollten Konsequenzen klar gemacht werden, aber auch deine eigene Reaktion muss im Rahmen bleiben. Bleib cool und souverän, dann fällt es den Provokateuren schwer, dich als Ziel auszuwählen. So schaffst du es, den Respekt des Teams zu gewinnen und ein angenehmes Klima zu schaffen.

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